Seitenblick - Der Newsletter von Odysseus Kinesiologie & Coaching

Geburt, Beckenbauer und nochmal Geburt

Meine Themen heute für Sie: Was braucht ein gutes Coaching? Mut und Entschlossenheit | Das vergebliche Brahms-Opfer | Störfaktor Arzt – Aktionismus ist bei einer Geburt fehl am Platz | Bäume tun uns gut | Kinesiologie eröffnet uns den Zugang zu unserer Kreativität | Die enteignete Lust: der Kampf gegen Genußsex. Viel Vergnügen beim Lesen.

Eine Bitte: Wenn Sie jemand kennen, den das, was ich hier erzähle, interessiert, leiten Sie ihm diesen Newsletter weiter. Dankeschön.

Wolfgang Halder, Odysseus Kinesiologie & Coaching

Beckenbauer im Coaching?

Mit „Der Ball ist rund“ und „Das Spiel dauert 90 Minuten“ hat Sepp Herberger schon vor Jahrzehnten ein für alle Mal die philosophischen Grundlagen des Fußballs formuliert. Erkenntnisse, die von Heraklit stammen könnten, wenn es bei den alten Griechen schon Fußball gegeben hätte.

Allerdings möchte ich nicht ausschließen, daß die FIFA oder die UEFA in nicht allzuferner Zukunft eckige Bälle vorschreibt, weil Menschen, die sich als Rechteck oder Dreieck definieren möchten, sich wegen des runden Balls diskriminiert fühlen könnten.

Franz Beckenbauers „Schaun mer mal“ atmet bei weitem nicht Herbergers geistige Höhenluft, wurde aber trotzdem zum geflügelten Wort. Für mich ist die „Schaun-mer-mal“-Haltung eines Klienten im Coaching ein Anzeichen dafür, daß ihm die Entschlossenheit und der Mut fehlen, die für einen guten Coaching-Verlauf und persönliches Wachstum notwendig sind.

Das gilt in jedem Coaching, vor allem aber beim Thema Kinderwunsch, das der Schwerpunkt meiner Praxisarbeit ist. Denn ein Kinderwunsch läßt sich nicht nebenbei abhandeln, er stellt vielmehr die gesamte Existenz eines Paares auf den Prüfstand. Mit einem Kind ändert sich alles. Für immer.

Wer sein Kind als ein „Projekt“ unter vielen auf seiner Projektliste stehen hat, der ist dafür noch nicht bereit. Folglich wird das Kind auch nicht entstehen.

Allerdings gilt es auch das andere Extrem zu meiden: die Hauruck-Entschlossenheit, dieses verkrampfte „Ich will aber, und zwar sofort“. Das blockiert genauso.

Es braucht den freien Fluß, eine Art träumerische Entschlossenheit, die zugleich im höchsten Grade aktiv wie passiv ist. Ein Zusammenfließen der Gegensätze, das eine ganz neue Qualität erzeugt. All das ist schwer in Worte zu fassen. Wer es erlebt hat, weiß genau, was ich meine.

Voraussetzung ist der Mut, sich den Schatten des eigenen Lebens und der Herkunftsfamilie zu stellen. Also da genau hinzusehen, wo man am liebsten die Augen schließen möchte. Mit einem „Schaun mer mal“ kommt man nicht weiter.

Deshalb arbeite ich nicht mit Beckenbauers. Das wäre Zeit- und Energieverschwendung.

Ich Brahms! – Du Sex?

Neulich im Konzert. Die Brahms-Streichsextette. Zwei Werke, die mir immer durch Mark und Bein gehen. Ich war so ergriffen, daß ich nicht klatschen konnte. Diese banale Bewegung der Hände hätte den Zauber zerstört und mich zu rasch wieder in die vermeintliche Realität zurückgeschleudert.

Also saß ich nur da und weinte. Still und dankbar. Ich dankte Brahms für seine Werke, ich dankte den Musikern für ihre Aufführung, und ich dankte – hier finde ich das Wort nicht, das diese Instanz bezeichnet – einem Etwas, das mich befähigt, in Resonanz mit der unendlichen Schönheit solcher Musik zu gehen. Daraus entspringt persönliches Wachstum vom Feinsten ...

Durch meine stille Ergriffenheit wurde ich zum Ärgernis meiner Sitznachbarin. Kaum war der letzte Ton verklungen, beifallte sie los, als gäbe es eine Prämie dafür. Als ich mich nicht rührte, schoß sie giftige Blicke zur mir herüber und klatschte noch wilder ... Mir als Musiker wären zehn weinende Zuhörer lieber als tausend klatschende.

Zuvor gab es auch was zum Lachen. Ein älteres Paar setzte sich in die Reihe vor mir. Er fragte trocken: „Was gibt’s denn heute? Beethoven?“ Sie entgegnete spitz: „Nein, Brahms. Nur Brahms.“ Er: „Aha“. Mehr wurde den Abend über nicht gesprochen zwischen den beiden. 

Ich erlebte den Klassiker in einer alten vertrockneten Paarbeziehungen: Der Mann erduldet ihr zuliebe Kultur – sei es eine Oper, eine Ausstellung oder ein Konzert –, in der stillen Hoffnung, daß es als „Gegenleistung“ mal wieder Sex gibt. Der Fauxpas mit Beethoven an diesem Brahms-Abend hat den armen Mann wohl um diesen seltenen Genuß gebracht ...

Arzt-Geschichten (5): Aktionismus im Kreißsaal

Im Sommer werde ich 62 Jahre alt. Mein ganzes Leben lang hat mir bei Krankheiten
kein einziges Mal ein Arzt geholfen. Wer und was hat mir geholfen? Homöopathen, Osteopathen, Physiotherapeuten, Kinesiologen und Psychotherapeuten; ferner Akupunktur, Hypnose, Tai Chi, Ernährung, Bewegung, ich selbst – und: die Natur. 

Hier der fünfte Teil meiner Arzt-Geschichten. Heute: der Geburtsstörer

Ein heller, freundlich eingerichteter Kreißsaal in einer Münchner Klinik. Man fühlt sich wie in der Wellness-Abteilung eines 4-Sterne-Hotels. Medizin-Gerätschaften sind nicht zu sehen, ein bißchen Technik steht dezent herum. Keine Spur von der gekachelten Metzgerei-Atmosphäre, die Krankenhäuser so lieben. 

Meine Frau und ich sind hier, weil unser Sohn unmißverständlich angezeigt hat, daß er heute das Licht der Welt erblicken möchte. Der wohlige Dämmer im Bauch der Mutter genügt ihm nicht mehr.

Auf der Welt ist er schon seit neun Monaten, seit der Empfängnis – die hat ja in dieser Welt stattgefunden. So langsam begreift das auch die westliche Pränatal-Medizin. Die alten Chinesen zählen unser Alter ab der Empfängnis – darin zeigt sich wahre Welt- und Lebenskenntnis –, denn wir leben ja schon während der Zeit im Mutterleib; womöglich sogar intensiver als später außerhalb.

Die Natur tut, was sie seit Jahrmillionen tut: Sie bringt bei meiner Frau den Geburtsvorgang in Gang. Wir haben unsere Ruhe im Kreißsaal – außer uns und der Hebamme ist niemand da. Aus dem benachbarten zweiten Kreißsaal hören wir gedämpft Stimmen, Schritte und Geräusche. Es klingt aufgeregt und hektisch. „Not our cup of tea“, wie die Engländer sagen. Wir bleiben ganz bei uns.

Plötzlich geht die Tür auf. Ein Milchgesicht im Arztmantel stürmt herein. Er verströmt eine emotionale Duftmischung aus „Ich bin wichtig“ und „Ich bin überfordert“. Das ist gefährlich. Dieser Bubi in Weiß, der es nicht für nötig erachtet, sich uns vorzustellen und der aussieht, als kenne er die weibliche Anatomie nur aus der „Bravo“, stürzt zum Monitor.

Ein schneller Blick – dann ein gestöhntes „Oh!“. Meine Frau zuckt zusammen, verkrampft sich. Die Natur weicht von einer Sekunde zur anderen dem Terror des Durchschnittswerts. Irgendeine Zahl auf dem Monitor entspricht nicht den Sollwerten, die der Arzt für bedeutsam hält. Er hat kein Wort mit der Gebärenden gewechselt, ihr nicht in die Augen geschaut. Sie ist für ihn nicht wichtig. Wichtig sind ihm einzig die Werte auf dem Monitor.

Jetzt glaubt der Arzt zeigen zu müssen, daß er hier der Bestimmer ist. Und das macht er so, wie er es gelernt hat: durch Aktionismus. Er zieht eine Spritze auf und geht zu meiner Frau. Nach wie vor nimmt er sie nicht als Subjekt wahr, sondern als Objekt seiner Handlungen.

Er fragt nicht, er erklärt nicht – er verkündet: „Ich geb' ihnen jetzt eine Spritze, dann normalisiert sich das.“ Meine Frau antwortet klar und entschieden: „Nein, das will ich nicht!“ 

Nun wendet er sich – sichtlich genervt von dieser widerspenstigen Frau – an mich. Mit einer verschwörerischen Haltung, die besagt: Mal unter uns Männern, die wir nicht so unvernünftig und emotionsgetrieben wie die Frauen sind – bringen sie ihre Frau dazu, daß ich ihr die Spritze verpassen kann. Dann ist’s gut, und ich kann wieder in den anderen Kreißsaal rüber, wo es viel für mich zu tun gibt.

Du Depp!, denke ich, und sage: „Wenn sie es nicht will, will sie es nicht.“ 

Damit ist der Arzt überfordert. Widerworte ist er nicht gewohnt. Wie kann jemand so vermessen sein, dem Rat-SCHLAG eines Arztes nicht zu folgen? Den Umgang mit solchen Menschen hat unser „Onkel Doktor“ im Studium nicht gelernt. Wie überhaupt den Umgang mit Menschen. Warum auch: Als Arzt hat man es mit Krankheiten zu tun – nicht mit Menschen ...

Er knallt die Spritze aufs Tischchen, zischt dazu: „Dann halt nicht!“, verschwindet in den zweiten Kreißsaal – und ward nicht mehr gesehen. Konfliktunfähigkeit und Feigheit gehören auch zu seinen Qualifikationen.

Kaum ist der Arzt weg, kommt nach und nach die Natur zurück in den Leib der Gebärenden, und es geschieht, was geschehen soll. Es wird eine komplikationslose Spontangeburt, wie es im Mediziner-Deutsch heißt. 

Die einzige Komplikation war der Arzt. Hätten wir ihn schalten und walten lassen, hätte er uns dieses einmalige Erlebnis versaut und dem Kind womöglich Schaden zugefügt – durch seine brav auswendig gelernte, aber lebensfremde „Expertise“. 

+++ Die bisherigen vier Folgen meiner Arzt-Geschichten können Sie hier lesen: Arztgeschichten +++

Heilsame Schönheit: Bäume

„Ich verstehe nicht, wie man an einem Baum vorübergehen kann und nicht beglückt sein, daß man ihn sieht?“, sagte Dostojewski. So geht’s mir auch. Deshalb zeige ich Ihnen hier besonders beglückende Bäume, an denen ich vorübergegangen bin. 

Bergahorn

Das frische Grün einer Linde ist auch die Farbe meines Praxis-Logos: Ausdruck von Wachstum, neuem Leben und Gesundheit. Eben darum geht es in meiner Arbeit. Ob beim Kinderwunsch oder bei anderen Anliegen: Das Ziel ist es, sich selbst zu gebären, also wirklich zu sich zu kommen. Das ist die Essenz meines Tuns. Dann entstehen Kinder, dann ereignet sich Gesundheit. Daran erinnerten mich die zarten frischen Blätter dieser Linde, als ich an ihr vorbeigeradelt bin.
Geitau, bei Bayrischzell

K.k.K.Kommentare kluger Kinesiologen

„Durch eine gelungene kinesiologische Balance werden wir klüger und friedlicher, wir empfinden mehr Freude, wir werden sensibler und mitfühlender. Unser Leben verläuft leicht und fließend, und wir bewältigen unsere Angelegenheiten mit größerer Effektivität und weniger Streß.
Darüberhinaus finden wir leichter Zugang zu unserer eigenen Kreativität, wir verwandeln unser Leben, egal, wie schwierig es ist, in ein Kunstwertk voller Schönheit und Freude.
Paul Dennison

Lesefrucht: Die enteignete Lust der Frauen

Die sogenannten Hexen-Verbrennungen waren eine systematische Hebammen-Vernichtung. Das alte Volkswissen um Verhütung und Geburtenkontrolle wurde mitsamt ihren Trägerinnen ausgerottet. MIt Absicht und mit Kalkül – im Zusammenspiel von Adel und Klerus.

Die Frauen sollten mehr Kinder empfangen, als für das Wohlergehen ihrer Familien nötig war. Das Ziel dahinter: Mehr Menschen, die man beherrschen und ausbeuten kann.

Das ist die These von Gunnar Heinsohn und Otto Steiger. In ihrem Buch „Die Vernichtung der weisen Frauen“ belegen sie ihre These ausführlich. Es ist eine Horror-Geschichte. Die aktuellen Bestrebungen der Impf-Eugenik sowie der KI-getriebene Anti-Humanismus sind eine späte vergiftete Frucht dieser unheilvollen „Tradition“, unter der vor allem Frauen bis heute leiden.

Hören Sie die beiden Autoren:

„Mit der ‚Hexen-Hebammen’-Verfolgung werden das gynäkologische Wissen und die sexuelle Kultur der Frauen des Mittelalters mit ihren Trägerinnen weitgehend ausgerottet, so daß ein Pfeiler für die Geburt der modernen – kinderreichen – Familie steht. Der andere Pfeiler baut sich aus der moralisch-religiösen Rechtfertigung einer nicht mehr persönlichen wirtschaftlichen Zwecken gehorchenden Familienbildung und Vermehrung auf: 

Galt es bis dahin in der Menschheitsgeschichte als Verantwortungslosigkeit, Kinder in die Welt zu setzen, denen man ein Erbe und damit eine sichere Zukunft nicht versprechen kann, so kehren die christlichen Kirchen diesen Wert jetzt um und predigen die Verantwortungslosigkeit in der Kinderzeugung gerade als die neue Verantwortung vor Gott.

Nach Jahrhunderten des Folterns, Mordens und Predigens ist gegen 1700 eine ‚neue‘ Frau geschaffen, die von Fortpflanzungsdingen wenig weiß, deren Sexualtrieb häufig als Krankheit aufgefaßt wird und als deren wirkliche ‚Natur‘ Kindesliebe und Gattentreue gelten. 

Seit etwa 1700 geht die Verfolgung der Geburtenkontrolle aus der offen terroristischen Hexenverfolgung in die staatlich-pädagogische Überwachung über, die nur als ultima ratio noch auf die blanke Gewalt zurückgreifen will.

Die neuen, feineren Mittel des Terrors konzentrieren sich nun auf die fortpflanzungsfeindliche Genußsexualität. Damit man nicht mehr die Erwachsenen mit blutiger Gewalt verfolgen muß, soll bereits das Kind so zugerichtet werden, daß schon der bloße Gedanke an Sexualgenuß Angst und Schuldgefühle erzeugt.

Nach dem Herunterfahren der Scheiterhaufen wird nun jede nicht zur ehelichen Fortpflanzung führende Sexualität als krank und wahnsinnig machende Sünde angegriffen.“

Newsletter-Archiv

In meinem Newsletter-Archiv Gedanken und Spitzen finden Sie die besten Beiträge vergangener Ausgaben.

Newsletter-Anmeldung

Ihnen wurde dieser Newsletter weitergeleitet? Und da er Ihnen gefallen hat, möchten Sie ihn regelmäßig lesen? Dann melden Sie sich kostenlos und unverbindlich an, und erhalten Sie jeden zweiten Sonntag Geschichten aus Kinesiologie und Coaching.