Seitenblick - Der Newsletter von Odysseus Kinesiologie & Coaching

Ärzte, Scarlett Johansson und Erleuchtung

Meine Themen heute für Sie: Arzt-Geschichten (Folge 4): Vier Ärzte – ein Osteopath. Wer findet den Fehler? | Coaching: Ein Angebot, das ich nicht ablehnen kann | Heilsame Schönheit: Bäume tun uns gut | Kinesiologie ist eine Welt der Wunder | Wir alle sind erleuchtet. Schon immer. Nur merken wir's meist nicht. Viel Vergnügen beim Lesen.

Eine Bitte: Wenn Sie jemand kennen, den das, was ich hier erzähle, interessiert, leiten Sie ihm diesen Newsletter weiter. Dankeschön.

Wolfgang Halder, Odysseus Kinesiologie & Coaching

Arzt-Geschichten (4): vier Experten, null Treffer

Im Sommer werde ich 62 Jahre alt. Mein ganzes Leben lang hat mir bei Krankheiten
kein einziges Mal ein Arzt geholfen. Wer und was hat mir geholfen? Homöopathen, Osteopathen, Physiotherapeuten, Kinesiologen und Psychotherapeuten; ferner Akupunktur, Hypnose, Tai Chi, Ernährung, Bewegung, ich selbst – und: die Natur

Hier der vierte Teil meiner Arzt-Geschichten, in denen ich Ihnen erzähle, was mich über die Jahre geplagt hat – und was und wer mir geholfen hat. Diesmal sind es gleich vier Medizin-Experten, die mir – nicht – geholfen haben, weil sie es nicht konnten. Ein Hausarzt, ein Orthopäde, ein Neurologe und ein Radiologe. Doch der Reihe nach. Was trieb mich zu ihnen?

Ein fieses Stechen im rechten Fuß. Immer nachts, kaum daß ich eingeschlafen war, hatte ich das Gefühl, jemand ramme mir eine lange Nadel in die Außenseite meines rechten Fußes. Wenn ich, weil es nicht auszuhalten und weil an Schlaf nicht zu denken war, aufgestanden und umhergelaufen bin, verschwand das Stechen wieder. Das war vor gut 20 Jahren, ich war Anfang Vierzig.

Also auf zum Arzt – der ist ja dafür da, bei sowas zu helfen. Erste Station: Hausarzt. Er ist ratlos. Diagnose: keine. Hilfe: keine. Statt dessen Überweisung zum Orthopäden. Bei diesem dasselbe Spiel – weder Diagnose noch Hilfe –, nur ergänzt durch einige Apparate, die zur Nicht-Diagnose benutzt wurden. Überweisung zum Neurologen.

Mittlerweile waren zwei Wochen vergangen. Zwei Wochen ohne auch nur eine Nacht, in der ich schlafen konnte. Ich war erschöpft und übermüdet. Also mit der Überweisung auf zum Neurologen. Schicke Praxis, noch mehr Geräte – und: keine Diagnose, keine Hilfe. Überweisung zum Radiologen für eine Computertomographie. Der Termin zwei Wochen in der Zukunft. Also weitere zwei Wochen nächtliche Folter.

Radiologen sind die am besten verdienenden Ärzte. Und zugleich die, die am wenigsten am Menschen dran sind. Sie drücken nur Knöpfe – ein bedenkenswerter Zusammenhang ...

Der Radiologe erläuterte: „Wenn ich mir ihre Aufnahme ansehe, müßten sie starke Schmerzen im Lendenwirbelbereich haben“. Tja, damit konnte ich nicht dienen. Die hatte ich noch nie – und hab’ sie bis heute nicht. So viel zur Aussagekraft der Methode namens CT für mich.

Zu den Beschwerden, die mich zu ihm geführt haben, konnte der Radiologe nichts sagen. Wichtig: Er hat nur auf die Aufnahme geschaut, aber nicht auf das gehört, was ich gesagt habe – genau wie die drei anderen Kollegen. Auch hier: keine Diagnose, keine Hilfe.

Der Schweizer Psychiater Carl Gustav Jung hat die negative Seite der Verwissenschaftlichung unseres Lebens, die ich an vier Ärzten erfahren durfte, schon 1957 als große Gefahr erkannt: „Unter dem Einfluß wissenschaftlicher Annahmen erleidet nicht nur die Psyche, sondern auch der einzelne Mensch und überhaupt alle Einzelereignisse eine Nivellierung nach unten und einen Verwischungsprozeß, der das Bild der Wirklichkeit zu einem begrifflichen Durchschnitt verzerrt. Man sollte die psychologische Wirkung des statistischen Weltbildes nicht unterschätzen: Es verdrängt das Individuum zugunsten von anonymen Einheiten, die sich zu Massengebilden auftürmen. Das beraubt das Individuum seiner Würde.“

So fühlte ich mich: meiner Würde beraubt. Ein Objekt von Diagnose-Maschinen, die keine Diagnose erstellen konnten – und schon gar keine Therapie. Ich stand nach vier Wochen und vier Ärzten immer noch Regen: von Schmerzen gepeinigt, ohne Schlaf, ohne Erholung. Mit einem Wort: verzweifelt.

Wer hat geholfen?

Vier staatlich geprüfte Medizin-Experten verschiedener Fachrichtungen mit großem Gerätepark waren nicht in der Lage, auch nur eine Diagnose zu stellen. Vier staatlich geprüfte Medizin-Experten haben nicht genau hingehört. Vier staatlich geprüfte Medizin-Experten konnten mir nicht helfen.

Wer hat mir geholfen? Mein Osteopath. Damals war ich noch zu dumm, gleich zu ihm zu gehen, ohne den sinnlosen Umweg über die Arztschleife. Die Medizinbetriebs-Propaganda wirkte noch bei mir ...

Geholfen hat mir mein Osteopath nur mit seinen Händen. Doch zuerst mit seinen Ohren. Denn er war der einzige, der hellhörig wurde, als ich sagte, daß die Schmerzen nach dem Zur-Ruhe-Kommen auftauchen und wieder verschwinden, sobald ich aufstehe und mich bewege.

„Dann hat es was mit der Durchblutung zu tun“, war seine Schlußfolgerung, und er machte sich gleich an meinem Unterleib zu schaffen. Tief innen verläuft der Psoas, der Beugemuskel in der Hüfte; den hat er bearbeitet. Kaum drückte er den Muskel, jaulte ich auf, denn es war sehr schmerzhaft

Nach zwanzig Minuten wurde es plötzlich ganz heiß in meinem rechten Fuß – die Arterie, die den Fuß versorgt, war wieder frei. Das war des Rätsels Lösung: Der verspannte Psoas-Muskel drückte auf die Beinarterie.

Wenn ich in Bewegung und der Kreislauf aktiv war, schaffte es das Blut durch die Engstelle zum Fuß hinab. Sobald ich lag und zur Ruhe kam, erreichte nicht mehr genügend Blut den Fuß – und der rief um Hilfe, in seiner Sprache: mit Schmerzen. Der Schmerz ist unser Freund, denn er zeigt uns, daß etwas im argen liegt.

In nur einer Sitzung stellte mein Osteopath die Diagnose und brachte die Heilung in Gang. Wer ko, der ko“, heißt es in Bayern ...

Zudem zeigte er mir einige einfache Griffe, wie ich meinen Psoas-Muskel selbst entkrampfen konnte, so daß ich ihn, den Osteopathen, dafür nicht mehr brauchte. Bis heute hat sich das bewährt.

Muß ich erwähnen, daß meine Krankenkasse die hohen Gerätepark-Kosten der vier Ärzte übernommen hat, ich die 95 Euro für den Osteopathen – den einzigen, der mir geholfen hat – aber aus eigener Tasche bezahlen mußte?

COOOAAACHING!!!

Mein Telefon klingelt. Unbekannte Nummer. „HALLO WOLFGANG, HIER IST MIKE!“, brüllt es mir aus dem Hörer entgegen, als wären der mir unbekannte Mike und ich Jugendfreunde und hätten vor 50 Jahren im Gebüsch hinterm Jugendheim heimlich die erste Zigarette zusammen geraucht. 

Es ist jener klebrige Duz-Ton, bei dem ich sofort in den Modus schalte: Egal, was der mir jetzt anbietet, ich will es nicht! Naja, wäre es ein Abend mit Scarlett Johansson, könnte ich schon schwach werden ...

„DU HAST VOR DREI WOCHEN AN UNSEREM KOSTENLOSEN ONLINE-COACHING TEILGENOMMEN“, brüllt es weiter. Stimmt, sowas mach ich immer mal wieder, um zu erleben, was es in diesem seltsamen Online-Coaching-Markt alles so gibt. Und fast immer befindet meine innere Waage das Gebotene für zu leicht. Wer „Red Bull“ trinkt und Hamburger ißt, für den mag so ein Online-Gefummel taugen ...

„ICH WOLLTE MAL FRAGEN, OB DU WEITERMACHEN MÖCHTEST?“

Ich weiß nicht, womit ich weitermachen könnte, denn ich erinnere mich an diesen Online-Termin nicht mehr, er hat keine Spuren bei mir hinterlassen. Unser Gespräch geht wie folgt weiter:

Ich: „Was genau bietet ihr an?“

MIKE: „Erzähl doch erstmal, wie es dir ergangen ist.“

Ich: „Wir machen jetzt keine Fragestunde. Sag mir klipp und klar, was euer Angebot ist und welchen Nutzen ich davon hätte.“

MIKE: „Ein Super-Coaching für Dich. Du kannst jetzt gleich buchen ...“

Ich: „Den Nutzen für mich will ich wissen. Konkret. In zwei, drei Sätzen. Dann kann ich dir sagen, ob es für mich in Frage kommt.“

MIKE: „Wie gesagt, ein Super-Coaching und ...“ Ich unterbreche ihn:

„Laß uns das abkürzen: Du kannst mir nicht sagen, was mir euer Angebot bringt. Das zeigt mir, daß ich von euch nichts lernen kann. Wir beenden das Gespräch deshalb jetzt.“

MIKE (er zückt sein vermeintliches Killer-Argument, das man ihm in der Verkaufsschulung andressiert hat; er ist sich sicher, einen Trumpf zu spielen, der auf jeden Fall sticht): „Du willst also nicht deine Skills weiterentwickeln, du willst dich nicht verbessern!?“

Mike hat gelernt, daß darauf niemand mit NEIN antworten kann, denn jeder will sich ja – gemäß der gängigen Coaching-Ideologie der permanenten Selbst-Optimierung – verbessern. Deshalb ist er perplex, als ich antworte:

„Nein, das will ich nicht!“

Ich genieße kurz Mikes verstörtes Schweigen, verabschiede mich und lege auf.

Damit hab’ ich Mike die Akquise-Quote versaut, die er hätte erreichen sollen. Macht nichts – er wird das Gespräch mit mir bestimmt nutzen, um seine Skills weiterzuentwickeln und sich zu verbessern ...

Heilsame Schönheit: Bäume

„Ich verstehe nicht, wie man an einem Baum vorübergehen kann und nicht beglückt sein, daß man ihn sieht?“, sagte Dostojewski. So geht’s mir auch. Deshalb zeige ich Ihnen hier besonders beglückende Bäume, an denen ich vorübergegangen bin. 

Bergahorn

Diese Hainbuche wartet darauf, daß es losgeht, besser gesagt, daß ER losgeht: der Frühling. Jeder Baum entscheidet selbst, wann er sein neues Grün der Welt zeigt. Es gibt Mutige, und es gibt Zögerliche. Wie bei den Menschen. Ich werde es mitbekommen, denn ich sitze oft zu Füßen dieser Hainbuche. Gut zehn Minuten brauche ich von meiner Praxis hierher. Es ist ein Ort der Ruhe zwischen zwei Klienten-Terminen. Was gerade war, darf sich sedimentieren, was gleich kommt, darf sich vorbereiten. Die Hainbuche begleitet mich dabei.
München, Café am Beethovenplatz

K.k.K.Kommentare kluger Kinesiologen

„Ich habe einmal innerhalb von zwei Monaten mit über zweihundert Klienten gearbeitet, die zunächst nur gekommen waren, um meine Kurse zu besuchen. Es gab niemanden, dessen zunächst als schwach getestete Muskeln am Ende meiner Arbeit nicht stark gewesen wären. Es gab keinen, der nicht gesagt hätte, es gehe ihm besser, und das waren zum Teil Menschen, die schon seit vielen Jahren Probleme hatten.

Einer hatte seit fünfzehn Jahren Magenprobleme und war deswegen schon bei Ärzten, Psychiatern, Psychologen, Osteopathen, Chiropraktikern, Homöopathen. Nachdem ich ihn zwei Stunden balanciert hatte, sagte er mir, er fühle sich vollkommen anders. Seine Schmerzen waren wie weggeblasen.

Sein Bekannter, der ihn begleitet hatte, erzählte mir zwei Tage später, daß der Mann sich völlig verändert habe. ,Früher war er immer so feindselig, und plötzlich ist er es gar nicht mehr’. Diese Art von Veränderung in so kurzer Zeit ist für mich ein Wunder.“
John Thie, Begründer der kinesiologischen Basis-Methode „Touch for Health“ 

Lesefrucht: Ihr Körper ist allwissend. Hören Sie auf ihn!

Wir Menschen der westlichen Hemisphäre mit unserem Monderobererhochmut lechzen nach „Spiritualität“, damit wir nicht im Netflix/Facebook/Instagram-Sumpf jämmerlich ersaufen. Diese verzweifelte Nachfrage bringt das zu ihr passende Angebot hervor: Eckhart Tolle, Maxim Mankevich, Dieter Lange und wie sie alle heißen, die uns mit ihren Büchern, ihren Seminaren und ihrem Speakertum fluten.

Als ich vor einigen Jahren ein Seminar mit Eckhart Tolle buchen wollte, bestand das Veranstaltungs-Hotel darauf, daß ich auch im Hotel übernachte  – ich hätte privat in der Nähe wohnen können –, und es bestand auf Vorauszahlung sämtlicher Kosten, und das ein halbes Jahr vor der Veranstaltung. Beides sei ausdrücklicher Wunsch von Herrn Tolle.

Mein Hinweis, es gehe um „The Power of Now“, nicht um „The Power of Vorkasse“ fruchtete nichts. Also buchte ich nicht und legte Eckhart T. für mich im Ordner „Beutelschneider“ ab. Da liegt er bis heute gut. Später habe ich ihn auch noch bei „Feigling“ einsortiert, denn den Charaktertest der Jahre ab 2020 hat er nicht bestanden ...

Muß man, wenn man wie Dieter Lange ein weltweit angesehener Toptrainer und Coach“ ist und das Wesen der Welt und des Lebens ein für alle mal erkannt hat, E-Mails folgenden Inhaltes und Tones verschicken: „Jetzt noch den Early Bird Preis sichern. Nur noch bis heute 23.59 Uhr 79 € statt 199 €“?

Lange lehrt in einer „Seminar“ genannten Riesen-Veranstaltung 2.000 Menschen in einem Rutsch „maßgeschneiderte Strategien für deinen Alltag“. Genau dasselbe „Maßgeschneiderte“ hat er schon Tausenden anderen erzählt. Das ist Massenproduktion für die Stange. Das Wort „maßgeschneidert“ dafür ist – höflich formuliert – eine Frechheit von Schamanen-Dieter.

Angesichts der Misere solcher „spirituellen Lehrer“ ist es ein erfrischendes Vergnügen, wenn jemand laut ruft: „Der Kaiser ist nackt“. Der Schweizer Daniel Odier ist dieser Jemand. Die Bekanntschaft mit seinem großartigen Buch „Die Ekstase des Herzens“ verdanke ich Markus Ruppert, bei dem ich kürzlich einen Workshop zum Meridian-Qi-Gong erleben durfte.

Rupperts bis in die letzte Körperzelle wirkendes Erlebbarmachen dessen, worauf es ankommt, hat bei mir mehr bewegt und belebt als alle Tolle-Bücher und -Videos zusammen und im Quadrat genommen. Tolle ist Marketing – Ruppert ist Leben.

Daniel Odier eröffnet sein Buch mit dem schönsten aller Buddha-Zitate: „Zweifelt an allem, vor allem an dem, was ich euch sage“. Denn auch die Stimme Buddhas kommt von außen – ist also nicht die Stimme, auf die es ankommt: unsere eigene.

Es gibt keine bessere Oster-Botschaft als die Daniel Odiers, denn es geht um Auferstehungunsere eigene Auferstehung. Die können wir jederzeit selbst auf den Weg bringen. Es braucht keinen „Gott“ dafür. Lassen wir Odier den Lobpreis unserer Körper singen: 

„Sie sind ihr Körper, aber er ist nicht sie, er ist die Ganzheit. Sich des Körpers gewahr zu werden, heißt, sich der Ganzheit gewahr zu werden.

Jeder hat das vollkommene Verstehen, aber es ist unbewußt. Jeder Mensch trägt in sich ein unwandelbares Juwel, aber, von Unsicherheit gepackt, sucht er außen und verscherbelt seinen Rubin des Herzens gegen eine falsche Perlenkette. Dieses eingeborene Wissen verheimlichen die Kleinmeister, denn mit Nippes-Handel verdienen sie ihr Geld.

Buddha, das sind sie, das bin ich, das ist die tiefe Natur unseres eigenen Geistes. Wenn sie sich nicht trauen, die Meister in Frage zu stellen, wo finden sie Freiheit?

Sexismus ist nicht nur dem Buddhismus eigen, man findet ihn in allen religiösen Ausrichtungen. Überall sehe ich nichts als die große Vergewaltigung der Frauen. Man untersagt ihnen den Zugang zum Heiligsten, man isoliert sie, man verschleiert sie, man beschneidet sie. Bittet man nicht in vielen spirituellen Zentren die Frauen direkt oder indirekt, ihre Weiblichkeit zu verbergen? Nicht-existierend hat man sie am liebsten. Man könnte glauben, die Männer seien außerhalb eines Frauenkörpers geboren.

Mich interessiert Spontaneität mehr als Perfektion. Eine Lehre ohne Widersprüche ist die schlimmste aller Fallen, denn sie schafft mentale Anhaftung, Abkapselung und Fanatismus.

Hören sie auf, sich zu verkneifen, menschlich zu sein, das heißt, überragend oder mittelmäßig, je nach Gelegenheit. Nichts stumpft mehr ab, als diese große, künstliche Stille, die Furcht, Zweifel und Auflehnung auszudrücken.

Ich kenne keinen Weisen, der sich nicht empört über die Pseudo-Meister im Tiefschlaf, die genießen, daß sie ein bißchen Berühmtheit erlangt haben, indem sie die Menschheit verblöden. Die sind nicht empört. Sie haben zu viel Angst. Das Natürliche ist ihnen seit langem abhanden gekommen.

Vertrauen sie ihrem Körper, und sie werden entdecken, daß es einzig das organische Leben gibt. Ihr Körper ist bereits jetzt das vollkommene Verstehen, das Unendliche, die Ganzheit. Der Rest ist nur religiöse Propaganda, die allein dazu dient, die Menschen abzustumpfen und zu beherrschen. Der einfache Weg zum Körper wird nicht gelehrt, weil er die Macht verunmöglicht.

Es gibt keinen anderen Tempel als den Körper. Die Erwachten verbrachten ihre Zeit in der Gegenwart, mit der Vereinigung der Körper und mit dem Genuß der vielfältigsten Vergnügungen. Kein Verbot, keine Einschränkung. Es gibt keine rituelle Beschränkung, keine äußere Praxis. Dein Körper ist allwissend. Höre auf ihn.

Es genügt, sein eigenes Herz zu durchdringen, um auf der Stelle befreit zu sein. Im Spiel inmitten der Wirklichkeit offenbart sich das Absolute. Unser Körper enthält die Ganzheit der Welten, er ist unendliche Weite. Er ist unbegrenzte Weisheit, tiefer Frieden und unerschöpfliche Freude. In ihm geben sich unbegrenzter Raum und innere Freiheit gemeinsamen Liebesspielen hin.

Das geistige Leben ist der mißgestaltete Nachkomme eines kranken, isolierten und unbewußten Körpers. Es ist eine riesige Täuschung, die den Menschen dazu bringt, außerhalb von sich selbst zu suchen, was im Innersten seines Leibes immer vorhanden gewesen ist. Das Mentale findet nur Probleme, Trennungen und ungelöste Fragen. Es soll nur den Körper fragen – und das Rätsel löst sich sofort.

Nehmen Sie zum Beispiel den Bereich der Ästhetik: Sie hören einen Musiker oder sehen ein Gemälde. Ihre Sinne übermitteln ihrem Körper die Wirkung der Schönheit direkt, und sofort verändert sich ihre Körperchemie. Milliarden von Zellen beginnen zu vibririeren und zu kommunizieren. Sie werden durchströmt, und während einiger Sekunden sind sie äußerst lebhaft.

Dann tritt das Mentale in Erscheinung, als ob es, nachdem es diese Ekstase beobachtet hat, von Eifersucht gepackt versuchen wollte, wieder alles an sich zu ziehen. Die Zartheit der Empfindung verschwimmt, es kommt zur Zersplitterung. Ihr Denken stellt ihnen die Frage: Ist das besser als das letzte Gefühl dieser Art? Ist es lang genug, tief genug, kurz genug, intensiv genug?

Das Mentale weckt den Aspekt in ihnen, dem es an Liebe, Vertrauen, körperlichem Kontakt und Aufmerksamkeit gefehlt hat. Die Angst nistet sich ein, ihr gesamtes System wird gelähmt. Sie schließen daraus, daß es Leiden verursacht, sich den Emotionen hinzugeben.

Sobald wir mental eingreifen, gehen wir aus dem Gnadenzustand heraus, wo die Emotionen frei fließen, aufeinander folgen und sich in einem unendlichen Raum entfalten – nämlich in dem unseres Körpers. Nur die Nichtberücksichtigung des organischen Lebens führt uns zum Leiden.“

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