Seitenblick - Der Newsletter von Odysseus Kinesiologie & Coaching

Exorzismus, Streßtypen und der Schlüssel zur Gesundheit

Meine Themen heute für Sie: Der Coach als Exorzist – funktioniert das? | Welcher Streßtyp sind Sie? | Heilsame Schönheit: Bäume tun uns gut | Was will die Kinesiologie? Daß Sie Ihr Leben umarmen | Das Gespür für den eigenen Körper ist wichtiger als jede Medizin. Viel Vergnügen beim Lesen. 

Eine Bitte: Wenn Sie jemand kennen, den das, was ich hier erzähle, interessiert, leiten Sie ihm diesen Newsletter weiter. Dankeschön.

Wolfgang Halder, Odysseus Kinesiologie & Coaching

Der Coach als Exorzist?

Die älteren Leser hier erinnern sich bestimmt an den Film „Der Exorzist“, der – untermalt mit Mike Oldfields „Tubular Bells“ – in den siebziger Jahren großes Aufsehen erregte. An diesen Horrorfilm mußte ich denken, als ich vor ein paar Wochen folgende Anfrage bekam:

„Ich leide seit einigen Monaten an religiösen Zwangsgedanken und Depressionen. Zudem habe ich ein vorgeburtliches Trauma und befinde mich in psychologischer Behandlung. Ich wollte Sie fragen, ob Sie eine Methode haben, mit der man schnell und für immer die Dinge löschen kann, die in meiner Vergangenheit passiert sind.“

Auf meine Nachfrage an den jungen Mann, er möge mehr über seine Situation erzählen, schrieb er mir:

„Manchmal kommt mir die Liedtextzeile ,Der Teufel tanzt in mir’ ins Gedächtnis. Und wenn ich was gefragt werde, sage ich manchmal nein, obwohl ich ja meine. Hinzu kommen heftige Heulattacken und Panikattacken.

Ich bin zu einem Psychologen zur Verhaltenstherapie gegangen. Leider habe ich mich 4 Monate lang in Selbstmitleid hingegeben und habe oft das Gegenteil von dem gemacht, was mir von ihm geraten wurde. Auch das verstehe ich nicht. Ich habe nun Angst, daß das alles für immer bleibt und ich es nie mehr vergessen/löschen kann. Ich wünsche mir, daß dieser Horror endlich ein Ende hat.“

Dieser junge Mann hat nie den Weg in meine Praxis gefunden, denn Geld wollte er keines ausgeben für die Arbeit an seinem Leiden ...

So eine Anfrage ist ein Extrem-Beispiel, keine Frage, doch der Wunsch, daß ein Coach etwas löscht oder wegmacht, kommt häufiger vor.

Dann ist jemand im Krieg mit sich selbst – und dabei werden keine Gefangenen gemacht. Der Gegner soll ausgemerzt werden. Doch dieser Gegner ist Teil des eigenen Selbst, folglich haben wir es mit einer Art psychologischer Autoimmunreaktion zu tun: Etwas Eigenes soll vernichtet werden. Und das wehrt sich natürlich dagegen.

Das Verhalten, die Denk- oder Fühlweise, die ein Klient gelöscht haben möchte, hat einen guten Grund, da zu sein. Die bekämpfte Eigenschaft war zu einer bestimmten Zeit seines Lebens sinnvoll, womöglich sogar notwendig. Es war eine Fähigkeit, die ihm half, im Leben zurecht zu kommen.

Nun haben sich seine Lebensumstände geändert, allein die Fähigkeit ist im alten Modell steckengeblieben und blockiert nun das Leben und Erleben des Klienten – daher der Wunsch, sich davon zu befreien, es zu löschen.

Doch die gnadenlose Abwertung des Unerwünschten verstärkt dieses nur. Wer ständig in den Abgrund starrt, wird selbst zum Abgrund ...

Besonders unglücklich läuft es, wenn der Klient, nachdem er die Zusammenhänge verstanden hat, nun den Krieg gegen diesen abwertenden Anteil in sich führt. Damit schraubt er seine Blockade nur eine Ebene höher. „Ich hab da so einen bescheuerten selbstabwertenden Teil in mir, den will ich weghaben!“ Das Ziel ändert sich - das Muster bleibt. Der innere Kampf geht weiter.

Was hilft? Wertschätzung für sich selbst und Empathie für die eigene leidende Seite.

Um das mit einem Kienten zu erreichen, arbeite ich gern mit der Methode EFT. Das ist die Abkürzung für Emotional Freedom Technique - also: Emotionale Freiheits-Technik.  Ziel ist es, ein emotionale Blockade, die uns das Leben schwer macht und die unser Wachstum behindert, zu lösen.

Umgesetzt wird das auf verblüffend einfache Weise: Durch das Klopfen einiger Meridianpunkte in Kombination mit einem Satz, der möglichst drastisch das Leiden des Klienten ausdrückt.

Dabei „löschen“ wir auch etwas, „machen etwas weg“, doch auf einer übergeordneten energetischen Ebene. Wir ermächtigen den Klienten, all seine Fähigkeiten für sich nutzbar und fruchtbar zu machen und zu seinem Wohle einzusetzen. Wir handeln aus der Fülle – und bewirken so eine Steigerung der Lebendigkeit.

Welcher Streßtyp sind Sie?

Eine Säule der Kinesiologie ist die alte chinesische Lehre der 5 Elemente bzw. 5 Wandlungsphasen: Holz, Feuer, Erde, Metall, Wasser. Gibt es keine Störung, erwächst jede Phase aus der vorhergehenden. Jeder lebendige Prozeß läßt sich mit diesen 5 Phasen abbilden: das ganze Leben, die Jahreszeiten, der Tagesablauf, Projekte, Handlungen ...

Wie ein Mensch auf Streß reagiert, läßt sich damit auch wunderbar erfassen. Es hilft uns, zu wissen, welcher Streßtyp wir selbst sind – und zu welchem Typus die Menschen gehören, mit denen wir zusammenleben. Dann treffen wir den richtigen Ton, wenn wir in Streß-Situationen mit ihnen zu tun haben.

Hier die 5 Streßtypen in der Übersicht:

Holz: der Ankläger
drohend, zynisch verbissen
Haltung: Du bist selbst schuld

Feuer: der Besserwisser
überheblich, herablassend oder wild um sich schlagend
Haltung: ICH hab die ideale Lösung

Erde: der Diener
sich anbietend, duldend, selbstlos
Haltung: Nehmt euch, was ihr braucht

Metall: der Jammerlappen
untröstlich, starr, weinerlich
Haltung: Ich armes Schwein!

Wasser: der Resignierer
hoffnungslos, depressiv
Haltung: der geprügelte Hund

Ich bin der Holz-Typ, werde im Streß also zum zynisch verbissenen Ankläger. Also stressen Sie mich lieber nicht ...

Welcher Typ sind Sie? Falls Sie unschlüssig sind, fragen Sie Ihren Partner oder Ihre Kinder, die wissen es genau.

Doch kein Schatten ohne Licht, kein Yang ohne Yin. Jeder Streßtyp hat seine Sonnenseite. Hier sind sie:

Holz: der Planer
wägt ab, entscheidet, organisiert dynamisch, kann sich durchsetzen

Feuer: der kluge Führer
ist wegweisend, gibt Impulse, leitet an, setzt um

Erde: der Samariter
hört zu, versteht, vermittelt, kann anderen den Vortritt lassen, geduldig, nährend

Metall: das Kommunikationsass
klärt konsequent, beobachtet gut, heiter, diszipliniert

Wasser: der Künstler
besinnt sich auf sich, findet kreative Lösungen, intuitiv

Also: Exorzieren Sie ihren Streßmodus nicht. Freunden Sie sich mit ihm an – denn er ist die Energiequelle Ihrer Sonnenseite.

Heilsame Schönheit: Bäume

„Ich verstehe nicht, wie man an einem Baum vorübergehen kann und nicht beglückt sein, daß man ihn sieht?“, sagte Dostojewski. So geht’s mir auch. Deshalb zeige ich Ihnen hier besonders beglückende Bäume, an denen ich vorübergegangen bin. 

Bergahorn

Diese Linde reckt sich Efeu-geschmückt dem Spätsommer-Himmel entgegen. Das sattgrüne Gewand gibt dem Blick ins Tal Tiefe und Ruhe. Im Hintergrund rechts grüßen Serles und Habicht.
Burgruine Thaur, bei Hall in Tirol

K.k.K.Kommentare kluger Kinesiologen

Kinesiologie hilft den Menschen zu begreifen, warum sie eine Krankheit haben und wie sie entstehen konnte. Sie hilft den Menschen, von der einen Seite der Schere, die zu einem frühen Tod führt, wegzukommen, dann den neutralen Punkt, an dem sie höchstens ihre Symptome loswerden, hinter sich zu lassen, um schließlich zu lernen, wie sie wachsen, das Leben umarmen und ihr Optimum leben können.

Daß ein Mensch sein Potential verwirklicht, eine hohe Lebensenergie hat und voller Vitalität ist, darum geht es.

Kinesiologie kann dich lehren, als Mensch zu wachsen, das Leben voll und ganz zu deinem eigenen zu machen und zu dem Menschen zu werden, als der du immer gedacht warst. Sie hilft den Menschen herauszufinden, wer sie sind und welches ihr Lebensweg ist.“
Bruce Dewe

Lesefrucht: Ihr Körper ist der Schlüssel zur Gesundheit

Wenn Sie verstehen wollen, wenn Sie wirklich begreifen wollen, was in den letzten Jahren in der Welt geschehen ist, dann kommen Sie nicht an Mattias Desmet vorbei. Desmet ist Professor für Klinische Psychologie an der Universität Gent und beantwortet in seinem Buch „Die Psychologie des Totalitarismus“ die Frage „Wie konnte es passieren, daß wir uns heute an der Schwelle zum Totalitarismus befinden?“.

Die Krankheit unserer Zeit erwächst laut Desmet aus vier Elementen:

  • allgemeine Einsamkeit und soziale Isolation,
  • Mangel an Sinn im Leben,
  • frei flottierende Angst, die ständig in Panik umzuschlagen droht,
  • Aggression, die auf der Suche nach einem Objekt ist, an dem sie sich abreagieren kann.

Lesen Sie Desmet am besten parallel mit Yuval Noah Harari, dem bei Journalisten und Politikern so beliebten Flachland-Denker und Propagandisten der materialistisch-mechanistischen Ideologie, der der Mensch nichts weiter ist als eine Ansammlung biochemischer Algorithmen. Dann erkennen Sie den Unterschied zwischen jemand, der wirklich selbst denkt (Desmet) und jemand, der auf Spiegel-Wikipedia-Niveau Versatzstücke kompiliert (Harari).

Ab hier hat Mattias Desmet das Wort:

„Unser Körper ist uns im Grunde fremd. Er reagiert auf Reize aller Art – Ernährung, andere Menschen, verschiedenste Situationen – und tut dies autonom, ohne unser Wissen und unseren Willen. Wir können im Laufe unseres Lebens lernen, uns in ihn einzufühlen, zum Beispiel durch bestimmte Bewegungskünste oder Meditation, indem wir Effekte unterschiedlichster Faktoren (Ernährung, Bewegung usw.) auf unseren Körper aufmerksam beobachten, eventuell in einer psychoanalytischen Kur unsere körperliche Empfindungen über einen längeren Zeitraum immer wieder in Worte fassen.

Wer auf seinen Körper hört und seine Sprache zu verstehen lernt, hat den Schlüssel zur Gesundheit in der Hand. Das Gespür für den eigenen Körper ist wichtiger als jede Medizin und auch wichtiger als ‚objektives’ rationales Wissen über zum Beispiel gesunde Ernährung

Auf dieselbe Weise muß der Mensch sich auch als psychisches Wesen kennenlernen, als Knotenpunkt subjektiver Erfahrungen, Gedanken, Gefühle, insbesondere wie sie in den Beziehungen mit anderen aufwallen. Die Fähigkeit, sich in die eigene Erfahrung einzufühlen, sie in Worte zu fassen und dem anderen gegenüber anzusprechen, ist es, was den Kern unserer Existenz als Mensch ausmacht.

Wir existieren als Mensch in dem Moment, da wir durch ein volles Sprechen – ein Sprechen, in dem etwas von dem Menschen, der wir sind, schwingt und resoniert – einem anderen etwas von unserer Individualität vermitteln können. Durch die Kunst des guten Sprechens stellen wir einen echten Kontakt mit den anderen und der Welt um uns herum her (ohne uns selbst dabei zu verlieren).

Durch diese Kunst können wir uns als Mensch, und im weiteren Sinne als Kultur und Gesellschaft, auch anders zum Tod verhalten. In einem mechanistischen und biologisch-reduktionistischen Menschenbild können Leiden, Verfall und Tod nur sinnlos sein, sie können nicht als etwas gesehen werden, daß uns als Mensch etwas zu sagen und zu lehren hätte.

Das ist vielleicht das größte Problem der Großen Mechanistische Erzählung: Der ultimative Meister im Irdischen – der Tod – hat keine akzeptable Rolle darin bekommen. Und das paßt ihm nicht. Verbannt aus der Geschichte, jagt er uns Angst und Schrecken ein und sorgt für krampfhafte Reaktionen auf jede Bedrohung – ob es sich nun um Terrorismus oder Viren handelt –, die letztlich schädlicher sind als das Problem selbst.

Weniger durch den Glauben an eine neue Große Erzählung kann unserer Kultur dem Tod einen neuen Platz geben als vielmehr dadurch, daß sie die Kunst des guten Sprechens kultiviert und Kontakt mit dem Objekt herstellt. Die Verbundenheit mit dem Anderen der Welt, das Resonieren mit dem größeren Ganzen, hebt die Begrenztheit des Egos auf.

Je mehr man sich mit dem, was sich außerhalb seiner selbst befindet, verbinden kann, desto mehr übersteigt man seine Grenzen, und die eigene Erfahrungswelt erweitert sich zu einer Existenz, die sich in Raum und Zeit unendlich erstreckt. Die Resonanz mit dem Größeren bewirkt, daß man der Zeitlosigkeit des Universums teilhat, daß man schwankt wie Ried in der ewigen Luft des Lebens.“

Newsletter-Archiv

In meinem Newsletter-Archiv Gedanken und Spitzen finden Sie die besten Beiträge vergangener Ausgaben.

Zum Newsletter-Archiv ...

Newsletter-Anmeldung

Ihnen wurde dieser Newsletter weitergeleitet? Und da er Ihnen gefallen hat, möchten Sie ihn regelmäßig lesen? Dann melden Sie sich kostenlos und unverbindlich an, und erhalten Sie jeden zweiten Sonntag Geschichten aus Kinesiologie und Coaching.

Jetzt anmelden ...