Seitenblick - Der Newsletter von Odysseus Kinesiologie & Coaching

Männer, Macht und Essen

Meine Themen heute für Sie: Anmerkungen zum Märchen, Männer hätten Macht | Mit Zoom in die digitale Depression – viele Coaches finden das prächtig | Heilsame Schönheit: Bäume tun uns gut | Ihr Stoffwechsel ist wichtiger als Ihr Auto – doch über Ihr Auto wissen Sie viel mehr. Viel Vergnügen beim Lesen. 

Eine Bitte: Wenn Sie jemand kennen, den das, was ich hier erzähle, interessiert, leiten Sie ihm diesen Newsletter weiter. Dankeschön.

Wolfgang Halder, Odysseus Kinesiologie & Coaching

Haben Männer wirklich Macht?

Eines ist sicher: Männer haben Macht! Diese Gewißheit rauscht durch alle Adern und Nervenbahnen unseres kollektiven Bewußtseins. Diese „Erkenntnis“ ist eingemeißelt, Zweifel daran gibt es kaum. Allein: Diese vermeintliche Gewißheit hält einer Überprüfung nicht stand.

Die beste Definition von Macht lautet: Macht ist die Fähigkeit, über das eigene Leben zu bestimmen. Können Männer das? Nein!

Dazu zwei Beispiele, die sich beliebig vervielfachen ließen: Seit Jahrtausenden werden Männer – meist von einer winzigen Gruppe anderer Männer – zum Sterben in den Krieg geschickt. In den 50 gefährlichsten Berufen der Welt arbeiten nur Männer. Sie verdienen unter täglicher Lebensgefahr das Geld für ihre Familien. Keine Frau klagt vor Gericht eine Frauenquote für Holzfäller oder Bergmänner ein, weil sie auch mal Steinkohle abbauen möchte …

Der amerikanische Autor Warren Farrell nennt fünf Dimensionen, die man beachten sollte, wenn man über Macht spricht. Bei Debatten über Männer-Macht wird fast ausschließlich die erste Dimension beachtet, nämlich Einkommen, Status, Eigentum, so daß ein extrem verzerrtes Bild entsteht.

Lassen Sie mal alle unten genannten fünf Macht-Dimensionen langsam und intensiv durch Ihr Bewußtsein kreisen, und überlegen Sie dann, wieviel Macht Sie (selbst ein Mann) oder – als hier lesende Frau – Ihr Vater, Mann, Bruder oder Sohn hat. Ich hoffe, daß da ganz viel in Bewegung kommt in Ihrer Weltwahrnehmung. Daraus entsteht persönliches Wachstum

Die fünf Dimensionen der Macht:

1. Zugang zu äußerer Anerkennung und äußeren Hilfsmitteln: Einkommen, Status, Eigentum

2. Zugang zu innerer Anerkennung und inneren Ressourcen: innerer Frieden, emotionale Entspannung, positives Selbstbild

3. Zugang zu zwischenmenschlichen Kontakten: Aufmerksamkeit, Zuneigung, Respekt, Liebe

4. Zugang zu körperlicher Gesundheit, Attraktivität und Intelligenz

5. Zugang zu sexueller Erfüllung

Der digitale (Selbst)-Betrug

Oh, wie schön ist das digitale Leben mit Zoom, Teams und Meet. Man kann die Schlafanzug-Hosen anlassen, muß nicht Zähne putzen und nicht vor die Tür. Schnell kämmen und einen netten künstlichen Hintergrund einstellen (Palmenstrand ist beliebt) – und los geht’s mit der Online-Besprechung oder dem Online-Coaching.

Wo man hinguckt, nur Vorteile: Bei einer Begegnung im digitalen Raum hat man freie Terminwahl, keinen Zeitaufwand für Anreise und Aufenthalt, keine Kosten für Fahrt, Hotel sowie Verpflegung und kann den Termin zwischen Bügeln und Spülmaschineausräumen einschieben. Und nebenbei simst und twittert man außerhalb des sichtbaren Bildes mit verstohlenem Blick nach unten.

Konzentration kann man sich auch sparen, denn es gibt ja eine Aufzeichnung, die man sich, wenn mal genügend Zeit ist – also nie – in Ruhe anschauen kann.

Einfach klasse, dieses moderne digitale Leben! Wären da nicht die Spielverderber, mithin Menschen die vor dem goldenen Digital-Kalb nicht anbetend in die Knie sinken, sondern genauer hinschauen – wenn’s sein muß auch zweimal oder dreimal.

Machen Sie wichtige Dinge per Zoom? Zum Beispiel Urlaub, Kindergeburtstag, eine Bergtour, einen Grillabend oder ein Date? Sie schütteln den Kopf? Warum? Ich könnte Ihnen eine lange Liste mit all den Vorteilen erstellen, die das Digital-Format bei diesen Beschäftigungen für Sie hätte. Aber Sie würden nicht anbeißen. Warum wohl!?

Ausgerechnet ein Coaching – also eine Begegnung von Menschen, bei der es ans Eingemachte geht, wo der ganze Mensch in seiner ganzen Tiefe, seiner ganzen Freude, seinem ganzen Schmerz gefordert wird –, soll digital wunderbar funktionieren!?

Seltsam, sehr seltsam, wie viele Leute in der Coaching-Branche Tausende gute Gründe anführen für die angeblichen Vorteile des Online-Coachings. Jeder Blog verkündet das, jede Coaching-Zeitschrift propagiert es, jedes Publikums-Magazin ruft Hosianna. Dem kurzschlüssigen Rationalisieren und Intellektualisieren sind Tür und Tor weit geöffnet.

Doch immer mehr Mediziner, Soziologen und Psychologen weisen darauf hin, welche Verheerungen dieser neue Kult der Abwesenheit anrichtet: Zoom und Konsorten erzeugen Erschöpfung, Burnout und digitale Depression. Man könnte die Digital-Euphorie als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für Coaches sehen, denn die digitalen Kontakte zermürben die Menschen und machen sie krank.

Merken die Online-Coaching-Fans gar nicht, daß sie sich selbst abschaffen!? Wozu braucht es noch einen Menschen am anderen Ende der Zoom-Verbindung? KI-Systeme machen das schneller und billiger – zudem 24/7, ohne Urlaub, ohne Krankheit. Wer jetzt ja zum Online-Coaching sagt, der sagt ja zur Abschaffung des Menschen im Coaching-Prozeß. Chat-GPT kann übernehmen …

Schon ein kurzer Blick in die Literatur könnte heilsam sein für diese Bewußtlosigkeit. Säuglinge lernen Sprachlaute nur, wenn die Mutter physisch anwesend ist! Kommt die Sprache vom Tonband oder einem Video, bei dem die Mutter sogar zu sehen ist, lernt das Kind – nichts. Für den frühen Spracherwerb ist die körperliche Anwesenheit der Mutter eine Notwendigkeit

Wir sind nun mal keine eindimensionalen Kognitions-Maschinen, die nackte Informationen prozessieren. Menschen brauchen real anwesende Menschen für ihr Wachstum und ihre Gesundheit. Bei einem Gespräch geschieht so viel mehr als nur eine Übertragung von Informationen. Der körperliche Aspekt des Sprechens ist essentiell. Miteinander sprechende Menschen werden zu einem Organismus und schwingen gemeinsam.

Es ist vielfach erforscht und belegt, daß das entscheidende Element jeder therapeutischen Arbeit die Beziehung von Therapeut und Patient, Coach und Klient ist. Stimmt diese Beziehung, dann spielt die Methode, mit der gearbeitet wird, kaum noch eine Rolle. Und diese Beziehung lebt von der realen physischen Anwesenheit eines anderen Menschen, von äußerst feinen Schwingungen und Resonanzen, die kein Gerät dieser Welt erfassen oder gar übermitteln kann.

Die digital-materialistische Mechanisierung ist eine Sackgasse und eine moderne Form der christlichen Leibfeindlichkeit – und damit eine Schrumpfstufe des Humanismus. Coaching, das dem Wachstum und Heilwerden eines Menschen dienen soll, produziert in seiner digitalen Variante kranke Seelen und lebende Tote.

Digitale Interaktionen simulieren Nähe und Präsenz. Sie erzeugen die Illusion, mit einem anderen Menschen zusammen zu sein. Doch unsere Körper – mit ihren wundervollen Vernunft des Leibes (Nietzsche) – wissen, daß wir nicht wirklich mit einem anderen Menschen zusammen sind, auch wenn wir ihn sehen und hören. Diese Dissonanz der vorgetäuschen Anwesenheit ist grausam und erschöpft uns bis ins Mark.

Mit anderen Worten: Online-Coaching ist wie Sex mit Kondom – und obendrein mit einer Gummipuppe

Heilsame Schönheit: Bäume (3)

„Ich verstehe nicht, wie man an einem Baum vorübergehen kann und nicht beglückt sein, daß man ihn sieht?“, sagte Dostojewski. So geht’s mir auch. Deshalb zeige ich Ihnen hier besonders beglückende Bäume, an denen ich vorübergegangen bin. 

Bergahorn

Wie ein Zyklop blickt diese Eiche mit ihrem Ast-Auge in die Welt und auf mich, ihren winzigen Porträtisten. Die Eiche war lange vor mir da – und sie wird noch lange nach mir da sein. Ein schöner Gedanke.
Bei Aufkirchen, Starnberger See

Lesefrucht: Mach's noch einmal, Wolfgang!

Ich tu’s wieder. Im Januar/Februar hab' ich eine Stoffwechselkur gemacht – seit Mitte Juni mache ich wieder eine. Warum? Weil ich rückfällig geworden bin, wieder in die Zucker-/Kohlehydrat-Falle gerutscht bin. Liebgewonnene Gewohnheiten gibt man nicht so schnell auf, auch wenn man bis ins Detail weiß, wie sie einem schaden

Der Mai war dieses Jahr in München kein Wonnemonat, sondern glich einem elendlangen Hamburger November. Kälte, Nebel, Regen, Trübnis, dazu Streß in verschiedenen Varianten, und schon bin ich mit Vollgas ins emotionale Essen gerast. Das beruhigt und befriedigt, wiewohl sich an den Lebensumständen nichts, aber auch gar nichts ändert. (Genau das wollen manche auch von einem Coaching: nichts ändern, sich nur besser fühlen.)

Auch in diesem Fall hilft es nichts, sich mit der Psychodynamik des emotionalen Essens auszukennen. Ich hab trotzdem gefuttert … 

„Wer Sorgen hat, hat auch Likör“, heißt es bei Wilhelm Busch in der „Frommen Helene“. Mein Likör sind (waren!) Kuchen, Kekse und Schokolade, optimiert durch Hörnchen, Krapfen und Schnecken aller Art – Florentiner nicht zu vergessen! Mit all dem ist es wie mit Likör: kurze Freude, langer Schaden.

Ich fühlte mich müde, lustlos, ausgelaugt. Dann tauchte im Zucker-Koma eine Erinnerung an den Anfang des Jahres auf, als mich die Stoffwechselkur auf Wolke 7 gebeamt hatte. Da war doch was, dämmerte es mir – Perspektivwechsel und emotionale Ressource“, sagt dazu das Coaching-Lehrbuch.

Ein Griff ins Bücherregal, ein paar Seiten gelesen – und mir war klar: Das mach ich wieder, das tut mir gut, und zwar langfristig, nicht nur als kurzer Zucker-Flash wie bei einem Junkie.

Das großartige Augenöffner-Buch ist von Andreas Jopp und heißt Die 4-Wochen-Stoffwechselkur. Es ist prägnant und süffig geschrieben, und jede Behauptung ist durch zig Studien belegt und untermauert. Nur 150 Seiten großgedruckter Text, dazu viele erprobte Rezepte. Wer die Botschaft dieses Buches nicht hören will, ist krank und bleibt krank. Diesem Buch entnehme ich meine heutige Lesefrucht für Sie. Jetzt spricht Andreas Jopp:

70 % der Erkrankungen heutzutage sind ernährungsbedingt. Wir werden durch schlechte Ernährung krank und wollen mit Medikamenten wieder gesund werden. Aber so funktioniert das nicht.

Wir bekommen heutzutage nur ein Drittel der Vitamine (!) und nur die Hälfte der Mineralien (!) im Vergleich zur Steinzeit. 90 % der Frauen zwischen 35-50 Jahren bekommen zu wenig Vitamin D, 50 % zu wenig Vitamin E, 87 % zu wenig Folsäure, 30 % zu wenig Vitamin C, 48 % zu wenig Kalzium usw.

Depressive haben niedrige Vitamin-D-Blutwerte. Älteren Menschen haben wegen niedriger Vitamin-D-Werte ein 50 % höheres Risiko für Depressionen. Zusätzliches Vitamin D verbessert Depressionen um 22 %. Die Wirkung ist vergleichbar mit dem Einsatz von Psychopharmaka.

Sie sollten sich entscheiden, ob Sie 2 Euro am Tag für ein Teilchen beim Bäcker oder für einen Kaffee to go vernichten, oder ob Sie lieber ihre Streßresistenz und Energie mit Vitalstoffen unterstützen. Es ist eine Frage der eigenen Wertigkeit. Was Sie sich Wert sind!

Gibt man Ratten die Auswahl zwischen Kokain und Zucker, wählen sie Zucker. Selbst kokainsüchtige Ratten wechseln auf Zucker. Das Suchtpotential von Zucker ist 4 Mal stärker als das von Heroin.

Erwarten Sie nicht, daß Sie nach jahrelanger Schlamperei Ihre Vitalstoffdepots in 4 Wochen wieder aufgefüllt haben. Es dauert 5-6 Monate, um den Stoffwechsel zu sanieren. Sie werden sich Monat für Monat besser fühlen.

Die meisten kennen nur Diät und zwangsläufig schlechte Laune. Diät ist Mangel. Die Stoffwechselkur füllt dagegen die Vitalstoffdeopts auf. Deswegen ist die Stoffwechselkur auch keine Diät für mich, denn Sie haben dabei keinen Hunger, Sie sind satt und zufrieden. Die Pfunde purzeln nebenbei.

Ich würde mich nie an den Schreibtisch setzen, ohne vorher Eiweiß getankt zu haben. Ob Schule, Büro, Studium – Eiweiß ist der Baustoff für heiteres Gemüt, Konzentration und Erfolg.

Wer zu dick ist, hat nicht etwa zu viel. Er hat zu wenig. Zu wenig Vitalstoffe. Bedeutet: Zu wenig Eiweiß, um schlank, satt, wach, zufrieden und dynamisch zu sein. Zu wenig Vitamine, um die Schlankhormone und die Stimmungsbotenstoffe aufbauen zu können. Zu niedrige Vitamin-D-Blutwerte für eine stabile Stimmung. Zu wenig Mineralien. Übersäuerung (Mineralienmangel) macht müde, streßanfällig und bremst das Abnehmen. Zu niedrige Omega-3-Blutwerte. Omega-3 wirkt antidepressiv und stimmungsaufhellend.“

✅ Wenn Sie sich mit einer Stoffwechselkur auch etwas Gutes tun wollen, scheuen Sie sich nicht, mich zu kontaktierenich helfe Ihnen gern dabei.

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