Seitenblick - Der Newsletter von Odysseus Kinesiologie & Coaching

Komfortzonen und die neun Bedingungen der Frauen für Sex

Meine Themen heute für Sie: Unsere Vorab-Check-Listen für Sex | Wenn Frauen ihren Mann stehen müssen, werden sie krank | Es lebe die Komfortzone | Ein Gemälde für Sie: „El Sur“ | Wo Leben ist, ist Aggression … Viel Vergnügen beim Lesen

Eine Bitte: Wenn Sie jemand kennen, den das, was ich hier erzähle, interessiert, leiten Sie ihm diesen Newsletter weiter. Dankeschön.

Wolfgang Halder, Odysseus Kinesiologie & Coaching

Sex: Männer 1 – Frauen 9

Die alten Chinesen und die alten Griechen waren sich einig: Frauen empfinden beim Sex neunmal so viel Lust wie Männer. Doch davon will ich heute nicht schreiben (demnächst mehr dazu). Vielmehr geht’s mir um die Bedingungen, die Frauen und Männer stellen, bevor sie sich mit dem anderen Geschlecht auf Sex einlassen.

Alle Gender-Kämpfer:I_NN*EN dürfen an dieser Stelle aufhören zu lesen. Meine Empfehlung: Gehen Sie ins Kino und schauen Sie sich „Tár“ an, den Film über die fiktive erste Dirigentin der Berliner Philharmoniker mit einer überragenden Cate Blanchett in der Hauptrolle.

Die Szene mit dem schwarzen Musik-Studenten, der Johann Sebastian Bach als Komponist ablehnt, weil der „cis-sexuell“ gewesen sei, ist die beste Satire zum Thema, die ich kenne. Und mit „cis“ ist nicht Bachs wunderbar elegisches cis-Moll-Präludium gemeint ...

Tár“ hat keinen Oscar bekommen. Dafür ist der Film zu gut – genauer gesagt: zu böse, sprich zu „inkorrekt“; mit anderen Worten: zu gebildet und zu intelligent.

Zurück zum Thema. Welche Bedingungen stellt ein Mann, bis er sich sexuell mit einer Frau einläßt. Nur eine: körperliche Anziehungskraft. Männer lieben das KISS-PrinzipKeep It Simple and Stupid.

Und die Frauen? Die leben nach dem Motto: Warum einfach, wenn’s auch kompliziert geht? Deshalb stellen sie neun Bedingungen, die ein Mann erfüllen muß, damit es zum Sex mit ihm kommt:

  • Anziehung,
  • Respekt,
  • Gefühl,
  • Intellekt,
  • Ledigkeit,
  • Status/Erfolg,
  • er muß sie ausführen,
  • er muß bezahlen,
  • er muß das Risiko der Zurückweisung auf sich nehmen (die Initiative ergreifen).

Das Traurige/Lustige daran: Unsere Gesellschaft hat die Männer dazu gebracht, den Leistungsdruck, diese neun Bedingungen der Frauen erfüllen zu müssen, „Macht“ zu nennen. 

Mehr dazu erzählt Ihnen der amerikanische Psychologe Warren Farrell im besten Buch zum Thema: „Warum Männer sind, wie sie sind“. Er beantwortet Ihnen diese Fragen:

  • Warum scheuen Männer sich, feste Bindungen einzugehen?
  • Warum fühlen Männer sich von erfolgreichen Frauen bedroht?
  • Warum fällt es Männern schwer, mit besonders attraktiven Frauen klarzukommen?
  • Warum können Männer nicht zuhören?

Ich empfehle das Buch Frauen und Männern. Dann wissen beide beim nächsten Streit genau, was los ist und können gemeinsam und lustvoll und spielerisch und neugierig neue Streit-Variationen ausprobieren. So wird's nicht langweilig, denn Langeweile tötet Lust und Liebe ...

Wenn Frauen ihren Mann stehen müssen

Kürzlich sagte mir eine Klientin in der Sitzung: „Ich bin es so leid, ständig meinen Mann stehen zu müssen“. Sie ist Ende Vierzig, verheiratet, hat zwei Kinder. Mit dem schweren Schlaganfall ihres Mannes wurde diese Frau schlagartig zum Mann in der Familie. Alles hängt nun an ihr. Jede Entscheidung, die ganze Verantwortung. Wenn wir mit einer Lebenssituation überfordert sind, bildet unser System – die Einheit aus Körper, Seele und Geist – Symptome aus, um uns zu zeigen, daß etwas nicht stimmt, so daß wir nach Möglichkeiten der Verbesserung suchen. Das ist die Warnlampe am Armaturenbrett, die uns zeigt, daß wir Öl verlieren, damit wir welches nachfüllen, bevor der Motor Schaden nimmt.

Bei dieser Klientin machte sich die Gebärmutter bemerkbar – der Sitz ihrer Weiblichkeit. Ihr Arzt konnte keine „organische Ursache“ für die Schmerzen finden. Doch er wollte seiner Patientin helfen und kam mit messerscharfer Logik zu folgender Lösung: Wir schneiden die Gebärmutter raus. Was nicht da ist, kann nicht weh tun

Der OP-Termin stand schon. Davor war die Klientin – auf Empfehlung einer Freundin –  bei mir. Da ich kein Skalpellzur Hand hatte, mußte ich mit der Klientin reden. Ich lernte also den Menschen und seine Not kennen, den Zusammenhang von Körper, Seele und Geist, nicht nur die Gebärmutter. 

Ich habe an den Energieblockaden und am Streß gearbeitet, wie wir Kinesiologen das immer tun – ganz gleich, mit welchem Symptom jemand zu uns kommt. Die Klientin hat die OP abgesagt. Sie hat ihre Gebärmutter noch. Sie hat keine Schmerzen mehr. – Wo Schmerz ist, ist kein Chi, wo Chi ist, ist kein Schmerz, sagen die alten Chinesen …

Her mit der Komfortzone!

Die Komfortzone gehört zu den Gemeinplätzen im Coaching. Nur, wer die Komfortzone verlasse, könne wachsen und sich weiterentwickeln. Also sei es die Aufgabe des Coaches, den Klienten aus der Komfortzone zu holen, auch wenn das schmerzhaft sei.

Das stimmt manchmal, keine Frage. Doch es stimmt eben nur manchmal. Denn viele Menschen – und nach meiner Beobachtung werde es immer mehr – haben keine Komfortzone. Überhaupt keine. Denen mit einem Verlassen der Komfortzone zu kommen, ist so, als würde ich zu jemand, der schon nackt ist, sagen: „Machen Sie sich mal frei“. Der kann sich nur noch die Haut vom Leibe reißen

Vor einigen Tagen hatte ich folgenden Erstkontakt mit einer Klientin. Kaum hatte ich am Telefon meinen Namen gesagt, sprudelte sie los: „Mein Vater ist vor ein paar Wochen gestorben, meine Mutter ist 93, hat Alzheimer und wird von mir betreut, meine Tochter hat schwere Depressionen, und ich habe MS – kann ich zu ihnen kommen?

Soll ich dieser gequälten Seele sagen: „Ja, kommen Sie übermorgen, dann hol ich sie aus ihrer Komfortzone raus, in der sie sich’s gemütlich gemacht haben“? Diese Frau ist ohne Mitte, hat keinen Zugang zu sich, spürt sich selbst nicht mehr. Sie hat das Gefühl, an allen Ecken und Enden ihrer Person nagtfrißt und beißt jemand an ihr, so daß bald nichts mehr von ihr übrig ist. Wie das halt so ist, wenn man sich's in der Komfortzone kuschelig eingerichtet hat …

Das kann jeder in Videos wie „Komfortzone wirkungsvoll verlassen“ oder „Anti-Komfortzone-Training“ von Super-Coaches-Trainern-Speakern sehen. Die Suche nach „Video Komfortzone“ ergibt rund 6,5 Millionen Treffer!

Was geschah in der Erstsitzung mit dieser Klientin? Wir haben ganz sanft begonnen, eine Komfortzone wachsen zu lassen. Diese Passivkonstruktion habe ich – wiewohl stilistisch fragwürdig – ganz bewußt gewählt. Denn gemachte Komfortzonen taugen nichts – außer für Super-Coaches-Trainer-Speaker, die jeden Morgen vor dem Spiegel stehen und sich ein „Du bist super! Du schaffst alles!“ entgegenbrüllen …

Konkret „gemacht“ haben wir, die Klientin und ich, die Farbenbalance. Dabei schaut die Klientin nacheinander auf die Farben der Fünf Elemente - also auf Grün, Rot, Gelb, Weiß, Blau. Sonst macht sie nichts. Ich berühre währendessen ihre beiden Stirnpunkte „yáng bái“ Leuchtendes Yang.

Diese Punkte liegen auf dem Gallenblasen-Meridian und lösen Gedanken-Lähmungen, klären trübe Stimmungen, geben Kraft für Entscheidungen und neues Wachstum. Danach leuchten die Augen wieder, weil sich neue hoffnungsvolle Perspektiven eröffnet haben.

Und dann lassen wir geschehen, was geschehen will. Die Farben tun ihr Werk. Unterhalb des Radars von Verstand, Zensoren und Saboteuren. Was dann geschieht, ist umgekehrt proportional zum äußeren Geschehen dieser Intervention: Wir machen so gut wie nichts – doch es tut sich ganz viel! In der Tiefe der Persönlichkeit.

Bei meiner Klientin war das vor allem beim Gelb, also im Erd-Element, in der Mitte. Da werden wir genährt, da brauchen wir Verlässlichkeit und Stabilität – und da war bei der Klientin energetisch ein Nichts, da sie alle anderen nährt, sich selbst aber nicht. Im Gelb kommt sie wieder in Kontakt mit sich, spürt, daß sie auch noch da ist – und vor allem, daß sie auch wichtig ist. Da wächst nun – endlich! – ihre Komfortzone.

In einer Wildwasser-Klamm kann man nicht schwimmen lernen. Außer man ist ein Super-Coach-Trainer-Speaker

Mein Michelangelo (7): „El Sur“

Hier stelle ich Ihnen weitere Werke des Malers meiner Praxis-Gemälde, Frank Krüger, vor. Heute: „El Sur“ (Öl auf Leinwand, 40x40 cm).

Meine Assoziationen dazu: Arbeit an der Bikinifigur – „Ich nehm nur einen Salat“ – Ist die blond? – Unteres Dantien – falsches Top – Alle Mädchenbeine enden im Paradies – Lolita – Nabokov im Hotel – „Erinnerung, sprich" – Portofino – Der Nabel ist der Ozean des Lebens – Cornetto Erdbeer. Wie geht's Ihnen mit diesem Bild?

Lesefrucht: Wo Leben ist, ist Aggression

Der Frühling ist die hohe Zeit der Aggression: Die Bäume schlagen aus, die Säfte schießen ein, die Knospen sprengen ihre Hüllen, die jungen Triebe durchstoßen die Erde, der Winter wird vertrieben. Und wir freuen uns darüber.

Jedem neuen Leben wohnt etwas Aggressives inne. Der Mann dringt in die Frau ein, das Spermium dringt in das Ei ein. Das so entstandene Leben kämpft sich bei der Geburt mit großer Aggressivität ans Licht. Hermann Hesse hat es im „Demian“ auf den Punkt gebracht: „Der Vogel kämpft sich aus dem Ei. Das Ei ist die Welt. Wer geboren werden will, muß eine Welt zerstören“.

Unsere Sprache – so sie nicht von Journalisten und Ideologen verkrüppelt ist – zeigt uns genau, was der Fall ist, wie man in den oben angeführten Frühlings-Redewendungen sieht. Die Sprache erschließt uns die Wirklichkeit. 

Mein elfjähriger Sohn hat eine neue Redewendung entdeckt. Wenn er seinen Willen nicht gleich bekommt, schleudert er mir entgegen: „Papa, ich werd gleich aggro!“ Das freut mich, denn es zeigt mir, daß sich sein Gefühlsleben gut und gesund entwickelt. Ja, Sie lesen richtig: Aggression ist gut und gesund

Besonders bedauernswert sind die Söhne alleinerziehender Mütter. Diese Buben erleben zu Hause nur eine Frau, im Kindergarten nur Frauen, in der Grundschule nur Frauen. Wenn’s gut läuft, hat der Junge in der fünften Klasse endlich einen Lehrer. Doch der ist wahrscheinlich sexuell anders orientiert, sonst wäre er nicht Lehrer geworden, sondern hätte einen Beruf gewählt, in dem er von anderen Männern respektiert wird.

Diese nur von Frauen erzogenen Söhne sind die Kastraten unserer Zeit. Künftige Generationen werden die Geschichte dieser lebensenergetisch Kastrierten mit jenem wohlig-gruseligen Kopfschütteln lesen, wie wir es bei den real kastrierten Farinellis tun.

Glauben Sie nicht, was ich hier schreibe. Lesen Sie lieber das Büchlein „Aggression – Warum sie für uns und unsere Kinder notwendig ist“ des dänischen Familientherapeuten Jesper Juul (1948-2019). 173 Seiten, die es in sich haben.

Thema des Buches ist, wie in von Frauen dominierten Erziehungssystemen Jungen auf äußerst aggressive Weise dazu gebracht werden sollen, nicht aggressiv zu sein. Im Grunde ist es eine systematische Aufreizung zur Widernatur, die eben das produziert, was sie zu vermeiden sucht.

Hier ein paar Kostproben für Sie:

„Viele Jungen haben mit ihren Aggressionen Probleme, weil ihre Väter entweder abwesend sind oder eher einen weiblichen Umgang mit ihren Söhnen pflegen. So kommt es, daß diese Jungen nie gelernt haben, ihre männliche Energie zu integrieren. Es ist schon fast eine brutal zu nennende Ironie, daß diese Jungen von Frauen (Erzieherinnen, Lehrerinnen, Pädagoginnen) moralisch verurteilt und psychologisch stigmatisiert werden, anstatt ihnen mit traditionell weiblich konnotierten Tugenden wie Verständnis, Empathie, Mitgefühl und Fürsorge zu begegnen.“

„Mir sind im Lauf der Zeit Hunderte Väter über den Weg gelaufen, die ihre Söhne vor Diagnosen und Therapien bewahrt haben, einfach nur, weil sie bereit waren, eine viertel oder halbe Stunde mit ihnen in einer spielerischen Art zu ringen. Der intensive Körperkontakt ermöglich es den Jungen zu lernen, wie sie ihre männliche Energie verwandeln und selbstsicher werden können.“

„Wenn Eltern und Pädagogen anfangen, aus jeder kleinen Emotion, die ein Kind ausdrückt, ein Problem zu machen, dann sind wir auf einem gefährlichen Pfad – weit weg von geistiger Gesundheit und wohltuenden Beziehungen.“

„Wenn ein zwei bis drei Jahre altes Kind ein anderes Kind oder die Eltern beißt, stößt und schlägt, paßt das perfekt zur gesunden Entwicklung des Kindes. Ungefähr 80 Prozent der Bisse sind ‚Liebesbisse‘. Dieses Tun hat absolut nichts mit Gewalt zu tun. Bisse sind Zeichen der Frustration, die das Kind in dieser Entwicklungshase jeden Tag stündlich erfährt. Das ist der innere Konflikt, der an die Oberfläche dringt, wenn das Kind tausendmal schneller und komplexer denkt, als es sich in mündlicher Sprache auszudrücken vermag. Wenn man ein beißendes Kind zum Psychologen schickt, läuft meiner Meinung nach unsere Anti-Aggressions-Kultur Amok.“

„Immer wieder und wieder beobachten wir, wie die fast unscheinbaren, mit Moral zugefügten Wunden in Kindern Zeitbomben erzeugen, die wahrscheinlich in deren zweiter Liebesbeziehung hochgehen (die erste Liebesbeziehung ist die zu den Eltern).“

„Wenn meine Eltern immer nur nett sind und lächeln, wenn sie lieb und zärtlich sind, wie kann ich als Kind lernen, daß andere Menschen auch verletzt sein können, daß sie Leiden, Frustration, Traurigkeit empfinden und die Geduld verlieren? Und wenn meine Eltern wollen, daß ich immer glücklich bin, wie kann ich lernen, daß alle meine anderen Gefühle auch gut und wertvoll sind. Und wenn meine Eltern meine Gefühle nur dann akzeptieren, wenn ich ein bißchen unglücklich, ein bißchen traurig und ein bißchen frustriert bin, was mache ich dann mit dem ganzen Rest, der in meinem Körper arbeitet und rumort?“

Newsletter-Anmeldung

Ihnen wurde dieser Newsletter weitergeleitet? Und da er Ihnen gefallen hat, möchten Sie ihn regelmäßig lesen? Dann melden Sie sich kostenlos und unverbindlich an, und erhalten Sie jeden zweiten Sonntag Geschichten aus Kinesiologie und Coaching.

Jetzt anmelden ...